Was ist Komfort?
Veröffentlicht auf 1. Oktober 2024 durch reohbooking
Komfort ist ein Wort mit vielen möglichen Bedeutungen und Assoziationen. Meist denken wir an komfortabel im Sinne von bequem, aber es gibt auch die sog. Komfortzone, die eher negativer behaftet, weil sie einen Zustand beschreibt, in dem nicht mehr viel passiert. Komfort ist wichtig, wenn wir uns ein neues Familienauto zulegen oder wenn es um die Übernachtung auf Reisen geht. Und dennoch ist Komfort für jeden etwas Anderes.
Wie also mit einem Setup – ob beim Neuwagen oder einem Bett – vielen verschiedenen Menschen gleichzeitig gerecht werden? Oder gehören vielleicht immer etwa zwei dazu, wenn es zu einem individuellen Thema wie Komfort kommt? Also zum einen das Produkt und den Nutzer, inwieweit es diesem auf einen Komfort ankommt und wie er (un)komfortabel bewertet.
Quelle: reoh houses
Falscher Komfort
Überall wo man hinsieht, wird propagiert, es komme auf einen hohen Komfort an. Alle wollen Komfort (oder sollen Komfort wollen), aber ist Komfort überhaupt gesund?
Drei Beispiele
Der Aufzug
In mehrstöckigen Hotels sind Aufzüge ein Must-have und wahrscheinlich eine der meist genutzten Einrichtungen. Sie müssen massenkompatibel sein und viele Gäste schnell durch’s Gebäude befördern, so dass keine Wartezeiten entstehen, die schon häufig genug an der Rezeption gegeben sind. Für Menschen mit Einschränkungen sind barrierefreie Zugänge essentiell. Für alle anderen Menschen aber gilt das nicht, sondern: „Wer rastet, der rostet!“
Verzichten Sie gelegentlich auf Aufzüge, Rolltreppen oder das Auto und gehen Sie ein paar Schritte. Gehen Sie zu Fuß, idealerweise mind. 5.000 Schritte pro Tag, um nachhaltig Ihre Fitness zu fördern, das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen zu senken, Stresshormone abzubauen, das Wohlbefinden und Ihre Vitalität zu steigern. Regelmäßige und fordernde Bewegung ist einer der wichtigsten Faktoren für unsere Gesundheit bis ins hohe Alter – man kann es also nicht oft genug sagen. Das Beste dabei: Es ist völlig kostenfrei.
Quelle: reoh houses
„Holzoptik und hohe Polsterbetten mit weichen Matratzen, das findet man bei uns nicht, weil uns dieses Umfeld nicht gut tut – auch wenn es einer Gesellschaft, die damit in Hotels sozialisiert wurde, nicht bewusst ist.“
– Ludmila Braun,
Geschäftsführerin reoh houses
Das Bett
Hohe Boxspring-Betten mit gepolsterten Kopfteil und Rahmen sollen ein erhabenes Gefühl vermitteln und wirken komfortabler, weil man sich schlichtweg weniger bewegen muss, um in die Liegeposition zu kommen. Lattenroste sucht man vergebens. Sie haben eine fest verbaute Matratze, auf der eine zusätzliche dünnere Matratze aufliegt (der Topper), um u.a. den Komfort- bzw. Bequemlichkeitsfaktor zu erhöhen.
Dem gegenüber stehen zeitgenössische Betten, die minimalistisch oder niedrig gebaut sind. Das Credo: Eine gute, ausreichend hohe Matratze reicht. Diese verfügen teilweise nicht einmal mehr über gefederte Lattenroste, sondern simple, robuste Rollroste, die für die Luftzirkulation wichtig sind. Guter Schlaf ist wichtig, aber falscher Komfort gefährlich. Langfristig tut er unseren Gelenken und unserer Muskulatur nicht gut. Bewegung schadet nicht und tendenziell härtere Matratze sind für unseren Schlaf und unseren Bewegungsapparat besser.
Mythos:
"Futon sind Nichts für ältere Menschen"
Dass niedrige und puristische Betten wie z. B. Futons nichts für ältere Menschen sind, stimmt nicht. Sie mögen, wie gesagt, für Menschen mit erheblichen körperlichen Einschränkungen oder Behinderungen ungeeignet, sowie für all diejenigen, die ihr Leben lang hohe Betten gewohnt sind, ungewohnt sein, aber sie sind es nicht per se für ältere Menschen.
Wirft man einen Blick auf die Herkunft der Futons, erkennt man, dass es aus der Schlafkultur eines Landes kommt, in dem die ältesten Menschen der Welt leben! Japan.
Quelle: Unsplash
Das Gepäck
Was bereitet uns vor einer Reise die meisten Kopfschmerzen? Richtig, das was wir einpacken oder besser gesagt, nicht einpacken sollen. Worauf soll man verzichten, das man je nach Anlass, Wetter oder unvorhergesehenes Ereignis gebrauchen könnte, so weit weg von zuhause … Wir wollen eben allzeit bereit und stets gut gerüstet sein. Also packen wir lieber mehr als zu wenig ein, zudem eine Reiseapotheke mit Medikamenten, die wir die letzten 5 Jahre nicht gebraucht haben und und und … Doch was treibt uns dabei an und lässt uns irrational werden? Vielleicht (unbestätigte oder unverhältnismäßige) Ängste und eine blühende Phantasie?
Reisen Sie mit weniger Gepäck. Sie brauchen während der Reise ohnehin meist weniger als Sie vorher denken. Prüfen Sie, ob sich einige Artikel nicht bei Bedarf an Ort und Stelle organisieren lassen. Und wie schlimm ist eine vergessene Sonnenbrille oder ein Nagelset wirklich? Vielleicht müsste das alte Teil ohnehin mal wieder ausgetauscht werden und schon haben Sie ein Mitbringsel, bei dem Sie immer an Ihre Reise denken, wenn Sie es noch Jahre später zücken.
Komfort bei reoh
Ein Aufzug stellt bei der Auswahl unserer Apartments kein Must Have Kritierium dar. Das heißt, es kann sein, dass es keinen gibt.
Wir experimentieren mit ungewöhnlichen Möbeln. Sie sollen ein neues Erlebnis bieten und in Erinnerung bleiben. Dabei orientieren wir uns entweder an wissenschaftlichen Erkenntnissen zum menschlichen Wohlbefinden oder lassen uns von jahrhundertealten Traditionen inspirieren.
Unsere Apartments sind luftig gestaltet. Wir verzichten bewusst auf Unnötiges und große Kleiderschränke, die die Räume füllen und meist dennoch leer bleiben, weil Gäste Koffer und Taschen ungern komplett ausräumen. Für Kleidungsstücke, die hängen sollen, gibt es praktische Garderobenständer.
Quelle: reoh houses
Kategorie: Gäste, Interior Design